Inhalt anspringen

Stadt Zülpich

Anlaufpunkt im Katastrophenfall

Gemeinsam mit Bürgermeister Ulf Hürtgen hat Landrat Markus Ramers das Konzept der kreisweit 174 Notfallmeldestellen am Feuerwehrgerätehaus in Juntersdorf vorgestellt.

Am Feuerwehrgerätehaus in Juntersdorf stellten Bürgermeister Ulf Hürtgen (r.) und Landrat Markus Ramers das Konzept der kreisweit 174 Notfallmeldestellen vor.

Eine orangefarbene Plakette mit einem blauen Dreieck: Wer dieses Schild sieht, steht vor einer Notfallmeldestelle. 174 dieser Anlaufpunkte gibt es mittlerweile im Kreis Euskirchen. „Diese Stellen bilden ein zentrales Element des Bevölkerungsschutzes im Kreis Euskirchen“, sagt Landrat Markus Ramers. Gemeinsam mit den elf Städten und Gemeinden wurde dieses Notfall-System in den vergangenen Monaten kreisweit etabliert.

Das Thema Gasmangel und Stromausfall ist im Sommer 2023 aus den Schlagzeilen verschwunden. Dabei ist es nur ein Jahr her, dass in ganz Deutschland große Sorge vor einem kalten und dunklen Winter herrschte. Im Zuge des Ukrainekrieges drohte eine Energiemangellage in nie gekanntem Ausmaß. Dazu ist es glücklicherweise nicht gekommen. Die Versorgung mit Erdgas war und ist sichergestellt, großflächige Stromausfälle hat es nicht gegeben. Und nach Meinung aller Experten ist ein solcher „Blackout“ in Deutschland derzeit auch sehr unwahrscheinlich.

Dennoch: Trotz der besonders hohen technischen Schutzvorkehrungen der Notrufinfrastruktur kann es auch künftig zum Ausfall der Notrufleitungen 112 und 110 kommen. Cyberangriffe, Technische Störungen in der Telekommunikationsinfrastruktur, großflächige Stromausfälle und Schäden durch Bauarbeiten können beispielsweise auch weiterhin Ursachen von Notrufausfällen sein. Gerade die Menschen im Kreis Euskirchen wissen nur zu gut, welche Auswirkungen eine Naturkatastrophe haben kann. „Die Flut vom Sommer 2021 hat gezeigt, wie wichtig es ist, auch das Undenkbare zu denken“, sagt Landrat Markus Ramers.

Ein großes Problem in der Flut war der nahezu vollständige Ausfall der Kommunikationsmöglichkeiten. Daher hat der Kreis Euskirchen seit der Flut an vielen Stellen nachgerüstet, etwa mit einem satellitengesteuerten Kommunikationssystem („Starlink“). Neu sind jetzt die 174 über das ganze Kreisgebiet verteilten Notfallmeldestellen.

Notfallmeldestellen sind Anlaufpunkte für die Bevölkerung im Katastrophenfall. Sollte es zu einem großflächigen und länger anhaltenden Stromausfall kommen, dann wird auch der Notruf 112 (Rettungsdienst) oder 110 (Polizei) nicht mehr funktionieren. Folge: Feuerwehren, Rettungsdienste und Polizei können keine Hilfe leisten. Daher haben die Kommunen im Kreis Euskirchen diese Meldestellen festgelegt, an denen bei einem Katastrophenfall und insbesondere dann, wenn etablierte Kommunikationswege wie Telefon, Internet und Mobilfunk unterbrochen sind, Notrufe abgesetzt werden. Hier können die Menschen also Hilfe anfordern und auch nähere Informationen über die jeweilige Lage bekommen.

Besetzt werden die Meldestellen mit Einsatzkräften der Feuerwehren. Die Meldestellen – häufig sind es Feuerwehrgerätehäuser – funktionieren in der Regel energieautark, werden also auch bei einem größeren Stromausfall mit Energie versorgt.

Eine Übersicht über alle Notfallmeldestellen gibt es auf der Internetseite des Kreises Euskirchen:  www.kreis-euskirchen.de/notfallmeldestellen (Öffnet in einem neuen Tab)

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Zülpich / Torsten Beulen
Diese Seite teilen: